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Vorstand
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 Auch in der sozialen Pflegeversicherung zeichnet sich eine finanzielle Schieflage ab, die dringend politisch gelöst werden muss. Nach den jüngs- ten Berechnungen des BKK Dachverbandes e.V. droht der Pflegeversicherung im Jahr 2025 ein Minus von 4,4 Milliarden Euro. Um dieses Defizit aufzufangen, drohen neue Beitragssatzsteige- rungen.
Seit 2018 fordert der BKK Landesverband Süd in all seinen politischen Aktivitäten und Gesprächen eine Finanzreform der GKV, die diesen Namen auch verdient. Die Finanzstabilisierungsgesetze und weitere Maßnahmen der letzten Jahre wa- ren vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die Finanzierung im Folgejahr gerade noch so über die Ziellinie gebracht wurde. Eine langfristige und planbare Finanzierung war und ist mit diesen Maßnahmen für die Krankenkassen nicht mög- lich. Mehrfach haben wir in unserer Kommunika- tionsarbeit darauf hingewiesen, dass alle zukünf- tigen Mehrbelastungen der Krankenkassen die
Beitragsspirale weiter nach oben treiben werden. Ein starker und stabiler Arbeitsmarkt sowie bes- sere Wirtschaftsdaten konnten Schlimmeres ver- hindern. Dennoch müssen wir die Ausgaben der GKV in den Griff bekommen.
Daher ist unsere klare Botschaft an die Politik: Die Versorgungsstrukturen müssen kontinuier- lich weiterentwickelt werden und es bedarf einer umfassenden Finanzreform in der Gesetzlichen Krankenversicherung und in der sozialen Pflege- versicherung!
Im Namen unserer Mitgliedskassen bedanken wir uns bei Versicherten und Arbeitgebern, sprich den Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern, für das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen. In ihrem Interesse werden wir uns auch in Zukunft für eine stabile Finanzierung der GKV und eine hochwertige und qualitätsorientierte medizini- sche Versorgung einsetzen.
 



























































































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