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6 BKK Landesverband Süd
Bericht des Vorstandes
 Die Vertretung der Interessen der Betriebs- krankenkassen gegenüber Gesundheits- und Vertragspartnern, Institutionen im Gesund- heitswesen und auch der Politik zählt zu einem Hauptaufgabenfeld des BKK Landesverbandes Süd. Hierzu steht der Vorstand in Vorstände- und Regionalkonferenzen im regelmäßigen Aus- tausch mit seinen Mitgliedskassen. In den letzten Monaten und Jahren haben sich zwei Bereiche herauskristallisiert, in denen dringender politi- scher Handlungsbedarf gegeben ist: Die Weiter- entwicklung der Versorgungsstrukturen und die nachhaltige finanzielle Stabilisierung der Gesetz- lichen Krankenversicherung (GKV).
Unter der Weiterentwicklung der Versorgungs- strukturen verstehen wir insbesondere, die be- stehenden und zentralen Versorgungsbereiche, konkret den ambulanten und stationären Sek- tor, so für die Zukunft neu auszurichten, dass dadurch langfristige wirtschaftliche Effekte ent- stehen und die Versorgungsqualität sich erhöht. Zudem gilt es, die Ausgabensteigerungen in der GKV zu stoppen.
Der Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege hat sich in seinem im April 2024 vorgestellten Gutachten explizit mit der Frage beschäftigt, wie ein nachhaltiger Einsatz der knappen Ressource Fachkräfte im Gesundheitswesen gelingen kann. Die derzeitigen „strukturellen Probleme“ in der Versorgung verstärken das Problem des Fachkräf- temangels, so der Rat. Wie sich die Versorgungs- landschaft in den letzten Jahrzehnten entwickelt habe, binde diese zu viel Personal und bringe für das, was investiert wird, nicht die erwünschte Qualität im Krankheitsfall. Heißt, wir müssen die Effizienz in der Gesundheitsversorgung verbes- sern, damit mit den vorhandenen Finanzmitteln die Versorgung besser organisiert werden kann.
Dieses Ergebnis spiegelt das wider, was wir als BKK Landesverband Süd in unseren Gesprächen mit Vertragspartnern und Politik kontinuierlich thematisieren. Gemeinsam müssen wir für mehr Versorgungseffizienz sorgen. Wir wollen das nicht als Kritik an der Arbeit der Menschen in den Gesundheitsberufen verstanden wissen – im Gegenteil, wir sind dankbar für den Einsatz und das tägliche Engagement für die Patientinnen und Patienten. Es geht hier am Ende um Fragen der Organisation und organisatorischen Weiter- entwicklung der Versorgungsstrukturen. Hier sind die Politik und die Akteure im Gesundheits- wesen gefordert. Auch wir beim BKK Landesver- band Süd.
Ein zentraler Versorgungssektor im Gesundheits- wesen ist die Krankenhausversorgung. Viele Krankenhäuser richten sich neu aus, in Baden- Württemberg ist der Transformationsprozess seit längerem erkennbar. Für die Berliner Ampel- koalition ist die Krankenhausreform das gesund- heitspolitische Großprojekt schlechthin. Und das zu Recht – die Neuausrichtung der Krankenhaus- landschaft ist längst überfällig und wurde von den Betriebskrankenkassen immer wieder ge- fordert.
Wir können die Reform an dieser Stelle nicht ab- schließend bewerten, da ein zentrales Gesetz hierfür, das Krankenhausversorgungsverbesse- rungsgesetz, noch nicht verabschiedet wurde. Jedoch besteht zwischen dem, was ursprünglich die eigens für die Reform einberufene Regie- rungskommission vorgeschlagen hat und dem, was nach mehreren Bund-Länder-Runden davon übrig geblieben ist, ein großer Unterschied. Wir begrüßen dennoch den eingeschlagenen Weg, die Kliniken über Spezialisierung und Zuordnung von Versorgungsaufträgen qualitätsorientierter
 


























































































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