Presseinformation der B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg
Gesundheitspolitischer Empfang der B 52-Verbändekooperation
Für einen forschungsfreundlichen und chancenorientierten Umgang mit Gesundheitsdaten sprach sich der Vorsitzende des Deutschen Wissenschaftsrates und ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Professor Wolfgang Wick, beim Empfang der B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg am gestrigen Abend in Stuttgart aus. Gleichzeitig forderte er, den Menschen stärker zu erklären, wofür ihre Gesundheitsdaten genutzt werden.
Bei Digitalisierung und Datennutzung im Gesundheitssystem hinkt Deutschland bislang hinterher. „Wir vergeben ein riesiges Potential, wir müssen hier - und können auch - deutlich besser werden“, sagte Professor Wolfgang Wick am Donnerstagabend im Foyer des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart vor rund 100 Gästen beim Empfang der B52-Verbändekooperation Baden-Württemberg, zu der der BKK Landesverband Süd, die IKK classic, die KNAPPSCHAFT und der Verband der Ersatzkassen Baden-Württemberg (vdek) gehören.
Jacqueline Kühne von der B-52 Verbändekooperation wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass es bislang kein geregeltes Verfahren zur Zusammenführung und Nutzung der Gesundheitsdaten gebe. „Aber genau diese Daten sind ein entscheidender Faktor bei der Versorgungsgestaltung der Krankenkassen für ihre Versicherten sowie bei der Erforschung und Entwicklung neuer medizinischer Verfahren. Hier entsteht momentan ein regelrechter Wettbewerb um die Nutzung von Gesundheitsdaten, so Kühne. Das Problem sei zwar von der Poli-tik erkannt, der angekündigte Gesetzesentwurf der Bundesregierung müsse aber nun noch auf den Weg gebracht werden.
Von einem „großen Aufholprozess“ bei Digitalisierung und Datennutzung sprach Professor Wolfgang Wick, der für den Wissenschaftsrat die Planungen der Bundesregierung begrüßt, Gesundheitsdaten über ein „Opt-Out“ bei der elektronischen Patientenakte breiter als bislang digital zu erfassen und auch für die Forschung nutzbar zu machen.
Wichtig sei aber die Bürgerinnen und Bürger bei Digitalisierung und Datennutzung mitzunehmen und ihre Gesundheitskompetenz zu stärken. Professor Wick: „Wir müssen ihnen stärker erklären, wofür ihre Gesundheitsdaten genutzt werden und was das ihnen individuell sowie dem Gesundheitssystem insgesamt bringt, nämlich einen Zugewinn an ganz neuen Versorgungsmöglichkeiten und insgesamt qualitativ bessere Versorgung.“ Bei dieser Aufklärung und Erklärung können und sollten auch die Kassen einen wichtigen Beitrag leisten, so Wick.
Hintergrund:
Zur Arbeitsgemeinschaft B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg gehören der BKK Landesverband Süd, die IKK classic, der Verband der Ersatzkassen Baden-Württemberg und die KNAPPSCHAFT. Circa 55 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg vertrauen diesen Krankenkassen und sind bei diesen versichert.
Die vier Krankenkassenarten bilden seit vielen Jahren eine einzigartige Kooperationsgemeinschaft, die es so nur in Baden-Württemberg gibt und die es sich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsame Interessen und politische Positionen abzustimmen und dadurch Effizienzsteigerungen, Synergieeffekte und noch mehr Qualität für die Versicherten und Patienten zu erreichen.
Ansprechpartner für die Presse:
BKK Landesverband Süd
Carlos Philipp
Telefon: 07154 1316-520
IKK classic Baden-Württemberg
Nicole Lüdeke
Telefon: 07161 9777 40-015
KNAPPSCHAFT
Regionaldirektion München
Gisbert Frühauf
Telefon: 089 3817 54-05
Verband der Ersatzkassen (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg, Stuttgart
Frank Winkler
Telefon: 0711 2395-419