Krankenstand in Hessen entgegen dem Bundestrend

· Frankfurt

Der Krankenstand in Hessen erreichte im Jahr 2022 den bis dahin höchsten Wert seit mehr als einem Jahrzehnt. Im Jahr 2023 erhöhte sich der Krankenstand erneut leicht. Bundesweit ist der Krankenstand gegenüber 2022 dagegen leicht zurückgegangen. Trotz des leichten Anstiegs wies Hessen unter den Bundesländern erneut die viert niedrigsten krankheitsbedingten Fehltage je beschäftigten Mitglied einer Betriebskrankenkasse auf. 

In Hessen fehlte im Jahr 2023 ein beschäftigtes Mitglied einer Betriebskrankenkasse (BKK) krankheitsbedingt an durchschnittlich 23,3 Kalendertagen. Im Jahr 2022 waren es 23,0 Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage). Der Krankenstand ist mit 6,4 Prozent im Jahr 2023 somit gegenüber dem Vorjahr mit 6,3 Prozent ebenfalls leicht gestiegen. Dennoch zählt Hessen auch im Jahr 2023, nach Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern, zu den Ländern mit niedrigem Krankenstand. 

Auf Kreisebene hat die Stadt Frankfurt am Main mit 17,4 AU-Tagen erneut die wenigsten Fehltage. Wie im Jahr davor verzeichnet der Werra-Meißner-Kreis im Jahr 2023 mit 28,7 AU-Tagen die meisten Fehltage. Das seit Jahren bestehende Nord-Süd-Gefälle in Hessen bestätigt sich ebenfalls wieder. Nach dem Werra-Meißner-Kreis haben die Landkreise Waldeck-Frankenberg, Hersfeld-Rotenburg sowie der Schwalm-Eder-Kreis die meisten AU-Tage in Hessen. Die AU-Tage dieser Landkreise liegen jeweils über 20 % über dem Bundesdurchschnitt.

Die meisten Fehltage in Hessen gehen mit circa 5,0 AU-Tagen auf Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Grippe und grippaler Infekt zurück. Mit mehr als jedem dritten AU-Fall je Beschäftigten (36,3 Prozent) sind Atemwegserkrankungen mit Abstand der häufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit im letzten Jahr. 

Auf Platz zwei der meisten Fehltage folgen die Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 4,5 AU-Tagen, gefolgt von den psychischen Störungen mit 3,8 AU-Tagen je Beschäftigten.

Mehr als die Hälfte der AU-Tage je beschäftigten Mitglied sind auf die Atemwegserkrankungen (21,2 Prozent), die Muskel-Skelett-Erkrankungen (19,2 Prozent) und die psychischen Störungen (16,4 Prozent) zurückzuführen. 

Bundesweit fielen die AU-Tage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von 22,6 AU-Tagen je Beschäftigten im Jahr 2022 leicht auf 22,4 AU-Tage im Jahr 2023. Der Krankenstand erreichte 6,1 Prozent. Baden-Württemberg weist mit 18,5 AU-Tagen je Beschäftigten bundesweit die wenigsten Fehltage aus. Der höchste Wert im Jahr 2023 zeigt sich mit 29,5 AU-Tagen je Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern. 

Im Durchschnitt war jedes beschäftigte Mitglied mit 1,9 AU-Fällen im Jahr 2023 rund zweimal krankgeschrieben, was einen neuen Höchstwert darstellt. 

Information:

  • Zu den Daten: 

    Die Betriebskrankenkassen analysieren seit über vierzig Jahren die krankheitsbedingten Fehlzeiten in Deutschland. Diese beziehen sich auf den Wohnort der beschäftigten BKK Mitglieder. 

    Der im Pressetext aufgeführte Begriff „Beschäftigte“ oder „Beschäftigten“ bezieht sich immer auf beschäftigte Mitglieder einer Betriebskrankenkasse. Die AU-Daten gelten somit je beschäftigten Mitglied einer Betriebskrankenkasse.

    Krankenstand ist der prozentuale Anteil der arbeitsunfähig geschriebenen BKK Mitglieder je Kalendertag. Dieser berechnet sich für den betrachteten Zeitraum (2023) wie folgt: 23,3 Krankheitstage gemessen an 365 Kalendertagen ergeben einen Krankenstand von 6,4 Prozent.
     
  • Zum BKK Landesverband Süd:

    Der BKK Landesverband Süd nimmt die Interessen von 24 Betriebskrankenkassen und deren Pflegekassen mit Sitz in Baden-Württemberg und Hessen wahr. Hinter den Betriebskrankenkassen stehen namhafte und traditionsreiche Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen. In Baden-Württemberg und Hessen leben 2,4 Mio. Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind.

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