INFORM – eine zweite Chance für krebskranke Kinder und Jugendliche

INFORM

Eine zweite Chance für krebskranke Kinder und Jugendliche.

Verglichen mit erwachsenen Krebspatientinnen und Krebspatienten haben krebskranke Kinder und Jugendliche eine besonders gute Chance auf Heilung. Mit intensiven Chemo- und Strahlentherapien lassen sich inzwischen Heilungsraten von annähernd 80 Prozent erzielen.

Dieser beeindruckende Fortschritt der letzten vier Jahrzehnte hat sich in den letzten Jahren deutlich verlangsamt. Kinderonkologinnen und Kinderonkologen gehen davon aus, dass die Verbesserungen, die mit den herkömmlichen Therapien erreicht werden können, weitestgehend ausgeschöpft sind.

Die größte Herausforderung in der Kinderonkologie sind heute Rückfälle nach einer solchen intensiven Therapie. Das betrifft in Deutschland jedes Jahr etwa 500 krebskranke Kinder und Jugendliche. 

Zum Zeitpunkt des Rückfalls ist meist schon „alles Pulver verschossen“, das heißt, die wirksamen Therapien sind weitgehend ausgereizt.

Bislang gibt es nur für sehr wenige Krebsarten (zum Beispiel die akuten Leukämien) eine zweite Chance auf dauerhafte Heilung. Bei den meisten anderen Krebsarten hat im Falle eines Rückfalls nur etwa eins von zehn Kindern eine Chance auf Heilung. 

Heute wissen wir, dass die Biologie und Genetik der Tumore nach einem derart intensiven „Beschuss“ durch Chemo- und Strahlentherapie sich deutlich von der des unbehandelten Primärtumors unterscheidet. Das ist der Grund dafür, warum ursprünglich wirksame Therapien bei einem Wiederauftreten des Tumors häufig versagen.


High-Tech Medizin

Helfen könnten moderne Behandlungsmethoden wie Immuntherapien und zielgerichtete Therapien. Diese setzen bei den Veränderungen (Mutationen) im Erbgut eines Tumors an, die sein Wachstum antreiben oder bei den individuellen genetischen Eigenschaften der Krebszellen. Doch um abschätzen zu können, welche der spezifischen Therapien möglicherweise anschlagen, ist eine umfangreiche molekulargenetische Diagnostik und Beratung notwendig, die bislang nicht zur Regelversorgung gehört. 

Durch das INFORM-Genomsequenzierungsprogramm für Kinder und Jugendliche mit bösartigen Krebserkrankungen bei einem Rückfall oder mit einer Hochrisikoerkrankung ist es möglich, molekulare Angriffsziele zu identifizieren, durch die sich neue individuell zugeschnittene Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. 

Ziel ist es, die Überlebenschancen der jungen Patientinnen und Patienten zu verbessern. 


Fazit

INFORM ist ein innovatives und besonderes Versorgungsangebot für Kinder und Jugendliche mit Hochrisiko-Krebserkrankungen, welches flächendeckend 

  • aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeiten identifiziert 
  • wenig aussichtsreiche Therapien vermeiden hilft 
  • und damit dazu beiträgt, unnötige Belastungen für die Patientin oder den Patienten abzuwenden
  • erbliche Krebsrisiken in Familien erkennt
  • Diagnosen korrigiert.

Betriebskrankenkassen sind auch dabei

Zahlreiche Betriebskrankenkassen beteiligen sich am bundesweiten Vertrag zur Übernahme der Kosten der umfangreichen molekularen Krebsdiagnostik für krebskranke Kinder und Jugendliche mit dem Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ).

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre Betriebskrankenkasse.

Teilneh­mende
Betriebs­kranken­kassen

Stand: 01.03.2024